30 Jahre Schulbibliothek – Ein bewegtes Jubel-Jahr in der SBS

Im Oktober 1992, also vor 30 Jahren, wurde unsere Bibliothek feierlich eröffnet. Damals war Mag. Robert Kafol Leiter der von ihm neu eingerichteten Sachsenbrunner Schulbibliothek (SBS).

Zu den Anfängen der Bibliothek recherchierte die 3AG zu Beginn des Jahres im Rahmen des Deutschunterrichts und verfasste nach Interviews mit dem ehemaligen und dem jetzigen Leiter der Schulbibliothek, Mag. Christian Morgenbesser, einer Bibliothekshelferin und einem damaligen Lehrer und ehemaligen Schüler nicht nur einen Zeitungsbericht, sondern in Kooperation der Fächer Deutsch, Bildnerische Erziehung und Art Factory eine ganze Zeitungswand, die vor der Bibliothek präsentiert wurde. Der Rückblick kann im Jahresbericht 2022/23 nachgelesen werden.

Anlässlich dieses Jubiläums rückte die Bibliothek aber ganz grundsätzlich ein Jahr lang in den Fokus der Schule. Zwei zusätzliche Bibliothekseinheiten für ein Projekt zur Förderung der Lesekultur und Lesemotivation ermöglichten die Umsetzung einiger vorbereitungs- und betreuungsintensiven Schüler*innenprojekte in und mit der Bibliothek. Es entstand ein engagierter Jahresplan, der weit über das hinausging, was wir zwei Bibliothekare in ‚normalen‘ Jahren leisten können. Ziel war, dass alle unsere Schüler*innen möglichst mehrfach und vielfältig mit Lesen, Büchern und der Bibliothek in Kontakt kommen. Und das auf spielerische und nicht-schul-alltägliche Art und Weise. Neben über das Jahr verteilte individuelle Lese- und Bibliotheksstunden für Klassen oder Jahrgänge (z.B. Krimi) oder der Mitgestaltung von Lesenächten waren insbesondere fünf große Aktionen für die gesamte Schule wahrnehmbar:

Die ‚Buch‘-Woche

Zunächst packte ich mein bibliothekspädagogisches Handwerkszeug aus und bereitete mich auf die Buchwoche im Oktober vor. Ich wurde dazu für Unterrichtsstunden buchbar. Meine ersten Kund*innen waren, wie erwartet, Kolleg*innen aus ‚Deutsch‘, die das Lesen naturgemäß lieben. Wir spielten also Bücherbingo, ordneten Covertexte zu, überlegten uns erste Sätze, lasen in Stationen Schelmengeschichten oder in Portionen bewegte Geschichten auf Deutsch und Englisch. Für Ältere kam das szenische Lesen eines Jugendbuches zum Thema Flucht und fremde Kulturen (‚Über die Berge und über das Meer‘) hinzu, sowie die Gestaltung von Covertexten für Blinddates mit Bücherheld*innen.

Diese Stunden in und mit der Bibliothek wurden im Verlauf des Jahres auf andere Fächer als Deutsch und auf Sachbücher etwa für Naturwissenschaften oder Geschichte erweitert und sollen in Zukunft vermehrt stattfinden.

Der literarische Adventkalender

Nach unserer alljährlichen Buchausstellung folgte der literarische Adventkalender, der mittig über dem Tisch im neuen Wandbild präsentiert wurde. Das Wandbild war bereits im Vorjahr von Kolleg*innen der Fächer Bildnerische Erziehung und Creative Performance mit Schüler*innen gestaltet worden. Schultäglich wechselte nun das Bild und arrangierten freiwillige Schüler*innen fast aller Jahrgänge ihr ganz persönliches Adventkalenderfenster zu einem selbst gewählten Buch. Mit ganz großartigen Ergebnissen!

Die Lesungen mit Elisabeth Steinkellner

Nach ein paar organisatorischen Hemmschwellen, wie der Erkrankung der Autorin im Dezember, und einer kurzen Pause um den Jahresbeginn, konnten wir am 2.3. Elisabeth Steinkellner bei uns begrüßen. Sie las für alle 4. und 6.Klassen und eine 5.Klasse aus ihren Jugendbüchern ‚Die Nacht, der Falter und ich‘ und ‚Klavierpapier‘. Für die ehemalige Sachsenbrunnerin war es ein Heimspiel und sie konnte mit ihrem Wesen und ihren, auch reich illustrierten Texten bei vielen Schüler*innen punkten, die sich teilweise persönlich bei der Autorin für die Lesung bedankten.

Lehrer*innen lesen Lieblingsbücher

Vor Ostern folgte zum Vorlesetag der Österreichischen Bibliotheken die Aktion ‚Lehrer lesen Lieblingsbücher‘. Nach den Schüler*innen kamen nun freiwillige Lehrer*innen zum Zug. Sie schlüpften in eine, vielleicht etwas ungewohnte, Rolle des Vorlesers oder der Vorleserin und lasen in eigenen, aber vor allem fremden Unterrichtsstunden aus deutschen und englischen Romanen, Märchen, Sagen und Gedichten, aber auch aus Sachbüchern und stellten diese zur Diskussion. Was für ein vorbildhafter Beitrag zur Lesemotivation, wenn Lehrer*innen einmal als Leser*innen und mit ihren persönlichen Lieblingsbüchern wahrgenommen werden! 20 Klassen durften das, auch mehrfach, erleben.

Das Bibliotheks- und Lesefest mit Vortrag von Natalia Ölsböck

Im Lauf des Jahres entstanden Dank vieler engagierter Kolleg*innen doch einige Werk- und Kunstprojekte sowie Kooperationen zum Thema Lesen und Bücher. Hierfür bildete das Bibliotheks- und Lesefest am 21.4. rund um den Tag des Buches den krönenden offiziellen Abschluss des Jubiläums. Dabei bot sich für Sie, als Eltern und Freunde Sachsenbrunns, die Möglichkeit, die kreativen Produkte und Erfolge unserer Schüler*innen in einer Ausstellung in den Bibliotheksräumen würdigen zu können oder angemessen präsentiert zu bekommen. Präsentiert wurde das Wandbild, ein Comicprojekt zu den Menschenrechten der 4BG, Chorstücke wie ‚Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett‘ oder ‚Was Schiller schreibt‘, das Kurzmusical ‚Der Stern‘ der 4BG und selbst geschriebene und dargestellte Märchen der 1.Klassen. Den Abschluss bildete der Vortrag der Psychologin Mag. Natalia Ölsböck zu ihrem Buch ‚Meine kleine Seelenwerkstatt‘ zum Thema Ruhe und Gelassenheit.

Ich möchte auch hier die Gelegenheit nutzen, mich bei den Kolleg*innen aus dem Kunst- und Werkunterricht, Art factory, Musik und aus Deutsch, bei den Chorleiterinnen sowie bei unseren Gesunde-Schule-Beauftragten ganz herzlich für die Gestaltung zu bedanken.

Ich danke vor allem allen Schüler*innen, die ein Jahr lang aktiv ‚mitgejubelt‘ haben, und natürlich Schulleitung und Verwaltung für die Unterstützung und das außertourliche und nicht selbstverständliche Engagement.

Mag. Doris Schuh, Mitarbeiterin in der Schulbibliothek