Lauriacum – Das „oberösterreichische“ Carnuntum
Carnuntum – das berühmte Römerlager im Osten Niederösterreichs – ist weit bekannt und häufig Ziel von schulischen Exkursionen. Das Gegenstück Lauriacum (Enns in Oberösterreich) ist hierzulande weniger bekannt und von Sachsenbrunn auch höchst selten besichtigt.
Ende Februar 2024 konnte die 4BG im Rahmen einer Exkursion eben diese Stätte erleben. Die Anreise ist zwar weiter – aber mit dem Top-Jugendticket fallen bei Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln keinerlei Fahrtkosten an. Wie geht das? Nun, Enns liegt ja am gleichnamigen Fluss, und dieser Fluss ist ja auch die Grenze von NÖ und OO. Wenn man mit der Schnellbahn (nur) bis Ennsdorf (NÖ) fährt und dann zu Fuß geht, überquert man mit der Ennsbrücke, an der auch des Todes des hl. Florian im Jahre 304 gedacht wird, auch die Landesgrenze, und von dort ist es nicht mehr weit bis zum Hauptplatz von Enns, wo sich auch das gut ausgestattete Museum Lauriacum befindet.
Vom ehemaligen Römerlager ist im Gelände nicht mehr viel zu sehen – beim Bau der Westbahn im 19.Jahrhundert wurde auch so manches zerstört. Umso mehr ist dafür im Museum zu sehen.
Im Rahmen einer Führung wurde uns viel gezeigt: Zuerst einmal kann man das Modell einer Legion bewundern – die immerhin 6000 Soldaten stammen zwar aus dem 3-D-Drucker, sie bilden aber eine sehr anschauliche Darstellung dieser römischen Kampftruppe, deren Einzelteile eigens beleuchtet werden können.
Ebenso konnten wir anhand eines Modells des ehemaligen Römerlagers die verschiedenen Baukörper genauer kennen lernen – auch hier mit spezieller Beleuchtung.
Neben dem Kennenlernen von diversen Feldzeichen der Legion sowie Grabdenkmälern samt Inschriften fanden sich im obersten Stock des Museums viele praktische Beispiele aus der Römerzeit. Unter anderem konnte man Terra-sigillata-Gefäße bewundern, sich über Nahrungsmittel informieren und sogar die Lebensmöglichkeiten junger Mädchen in dieser Zeit erfahren.
Dass auch im Museumsshop im Erdgeschoß „zugeschlagen“ wurde, versteht sich wohl von selbst.
Alles in allem war es eine lehrreiche Exkursion fernab von eher ausgetretenen Pfaden – und vielleicht auch ein Anstoß für weitere Exkursionen an diesen interessanten Ort.
Mag. Robert Kafol